Bevor wir uns mit der Halloren Schokoladenfabrik in Halle (Saale) beschäftigen, erst einmal einige Informationen zur Schokolade allgemein.
Inhaltsübersicht
Wo kommt eigentlich die Schokolade her?
Diese Frage haben sich sicher viele von Euch schon mal gestellt – schließlich sind wir Deutschen mit einem Verbrauch von 10 kg jährlich pro Einwohner Weltmeister im Verzehr der braunen Leckerei.
Mit Kakao und Schokolade verwöhnen wir uns bereits seit etwa 3000 Jahren. Die ersten Menschen, die diese Köstlichkeiten kannten, waren die indianischen Ureinwohner Mittelamerikas. Sie hießen Azteken und Maya und brauten aus der Kakaobohne ein Getränk, dass sie „xocoatl“ nannten, was „herbes, würziges Wasser“ bedeutet.
Kolumbus brachte das Getränk nach seiner Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 mit nach Spanien. Allerdings schmeckte es den Spaniern anfangs überhaupt nicht. Erst, nachdem sie begannen, das Getränk mit Zucker und Honig zu süßen, begann der Siegeszug der Trinkschokolade. Allerdings war es ein teures Vergnügen, welches sich nur Könige, Adlige und reiche Leute leisten konnten.
Bis vor etwa 150 Jahren gab es Schokolade fast nur als Getränk. Im Jahre 1849 kam die von einer englischen Firma namens Fry & Sons erfundene erste Schokoladentafel auf den Markt. Sie war sofort ein riesiger Erfolg und der Verbreitung der beliebten Süßigkeit stand nun nichts mehr im Weg.
Heute ist die Schokolade von unserer Einkaufsliste nicht mehr wegzudenken und es gibt sie in den verschiedensten Formen: Als Tafel, Riegel, Pralinen und manchmal auch in Form von Weihnachtsmännern und Osterhasen.
Älteste noch existierende Schokoladenfabrik
Der Ursprung der ältesten noch existierenden Schokoladenfabrik Deutschlands liegt in der Geiststraße 1 in Halle. Dort eröffnete der Bäcker Friedrich August Miethe im Jahre 1804 eine kleine Konditorei. Diese wurde 1851 von Friedrich David übernommen, der das Geschäft bedeutend vergrößerte.
Geschichte der Hallorenkugel
1880 erfand er eine Praline namens „Mignon“. Diese wurde so bekannt und beliebt, dass Herr David 1896 seine Firma vergrößern musste. Er ließ ein neues Fabrikgebäude in der Delitzscher Straße bauen, wo sich auch heute noch der Firmensitz von Halloren befindet.
1933 wurde der Name der Firma dann in „Mignon Schokoladenwerke“ umgewandelt. Allerdings wurde während des zweiten Weltkrieges fast keine Schokolade mehr hergestellt, weil ein großer Teil der Fabrik zum Bau von Kriegsmaterial zweckentfremdet wurde. Nach dem Krieg wurde die Produktion wieder aufgenommen und im Jahre 1952 erfolgte die Umbenennung in „Halloren“. Noch im selben Jahr erfand man in der Schokoladenfabrik eine neue Pralinensorte: eine Kugel aus Schokolade, gefüllt mit Sahne und Kakaocreme – die „Original Hallorenkugel“ war geboren.
Probleme der Halloren Kugeln nach der Wende
Nach der Wende kam es zu großen finanziellen Problemen in der Fabrik. Zum Glück fand sich ein Käufer für die traditionsreiche Firma und die beliebten Halloren Kugeln sowie die anderen Leckereien konnten weiter hergestellt und mit wachsendem Erfolg verkauft werden.
Heute kann man im historischen Fabrikgebäude in der Delitzscher Straße nicht nur das Schokoladenmuseum besuchen und an Ort und Stelle einkaufen, sondern in der „Schauproduktion“ hautnah bei der Herstellung der Pralinen aus dem Hause „Halloren“ dabei sein.
Das Fabrikgebäude in Halle (Saale)
Das Fabrikgebäude ist groß, und überall stehen Maschinen – die Produktion erfolgt vollautomatisch, vom Vermischen der Zutaten bis zur Verpackung. 45 Minuten dauert die Entstehung einer Hallorenkugel und täglich werden 11 Tonnen davon produziert – das sind 1.100.000 Kugeln!
Das Rezept ist seit der Erfindung der berühmten Praline unverändert: Fondant, Sahne, Butter und Kakao. Da heute bessere Rohstoffe verwendet werden als früher, schmeckt die Hallorenkugel jetzt natürlich auch ein bisschen besser!
Eintrittspreise Schokoladenmuseum
Erwachsene | 8,00 € |
Kinder (6 bis 14 Jahre) | 4,50 € |
Familienkarte | 18,00 € |
Öffnungszeiten
Montag – Samstag | 10:00 – 18:00 Uhr |
Sonntag | geschlossen |
Letzter Einlass ins Museum 30 Minuten vor Schließung. |
Angaben ohne Gewähr