Kein Tag vergeht, an dem in den Medien nicht eine neue Schreckensmeldung hinsichtlich steigender Energiepreise verlautbart wird. Gas, Öl, aber auch Strom sind von heftigen Preissteigerungen betroffen. Die aktuelle globale Entwicklung mit Lieferengpässen und Lieferstopps führt zu einem Umdenken nicht nur bei deutschen Haushalten, sondern auch in Wirtschaft und Industrie. Denn gerade für Letztere sind nicht nur die Heizkosten ein Thema, sondern auch die generellen Energiekosten für andere Betriebsmittel, die für die tägliche Arbeitsbewältigung erforderlich sind.
Treibstoffe für Arbeitsgeräte im Fokus
Neben den Energiepreissteigerungen spielen auch Überlegungen rund um Unabhängigkeit in der Versorgung eine große Rolle für viele Unternehmen. Nicht wenige Betriebe versuchen daher auch, ihre Energieversorgung möglichst zu diversifizieren. Große Ressourcen werden dabei vor allem im Bereich von Logistik und Transport aufgewendet. Dies betrifft Lkws, Bagger, Kräne und andere Fahrzeuge, aber auch innerbetriebliche Transportmittel wie Gabelstapler. Hier stellt sich die Frage, ob weiterhin auf Benzin und Diesel gesetzt wird oder aber auf andere Energieträger wie Strom oder Wasserstoff vertraut wird. Eine besonders hohe Ausfallsicherheit lässt sich erreichen, wenn mehr als ein System im Betrieb vorhanden ist.
Welche Energieträger machen für welchen Bereich Sinn?
Auch wenn das Angebot an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben immer größer wird, bedeutet dies noch nicht, dass es auch Sinn macht, diese in jedem Bereich des Betriebs auszurollen. Häufig wird dabei zwischen innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Transporten unterschieden. Beispielsweise ist noch nicht absehbar, dass bei weiten Strecken, die mit dem Lkw zurückgelegt werden, bald auf Diesel verzichtet werden kann, auch wenn die Wasserstofftechnologie hier von manchen Experten als Nachfolgetechnologie angesehen wird. Für kleinere Lieferwagen, die im näheren Umkreis agieren, sind Elektroantriebe hingegen bereits gang und gäbe.
Im innerbetrieblichen Transportwesen hingegen sieht es anders aus. Hier dominieren kleinere Transportwagen und Gabelstapler, die jederzeit an Steckdosen im Gebäude oder am Betriebsgelände aufgeladen werden können. Hier machen Elektroantriebe weit mehr Sinn. In Kombination mit einer betriebseigenen Photovoltaikanlage lässt sich ein Teil des Stromaufkommens sogar selbst produzieren, wodurch die Abhängigkeit von externen Versorgern verringert wird. Moderne Gabelstapler auf Basis von Lithium-Ionen-Batterien oder sogar auf Brennstoffzellenbasis erreichen heute bereits hohe Effizienzgrade, sind ruhig im Betrieb und stoßen keine Abgase aus.
Was es bei der Neuanschaffung von Arbeitsgeräten zu beachten gilt
Wenn neue Arbeitsmittel für den Betrieb angeschafft werden sollen, gilt es, Angebote dafür einzuholen und die jeweiligen Vor- und Nachteile miteinander zu vergleichen.
Versorgungssicherheit: Gerade in der aktuellen Lage denken viele Unternehmen über Versorgungssicherheit nach. Basiert der Betrieb bisher vor allem auf konventionellen Kraftstoffen, deren Versorgungssicherheit nicht 100-prozentig gesichert scheint, so kann es hier Sinn machen, auf Strom oder Wasserstoffzellen zu setzen, um mögliche Ausfälle in der Zukunft leichter ausgleichen zu können.
Betriebskosten: Die Energiekosten schlagen sich direkt auf die Preise von Produkten und Dienstleistungen nieder. Daher ist es wichtig, diese niedrig zu halten. Gerade mit einer PV-Anlage auf dem Dach der Lagerhalle kann der Strompreis einigermaßen stabil gehalten werden, womit innerbetriebliche und auch einige außerbetriebliche Transporte zu kalkulierbaren Kosten durchführbar sind.
Wartungsintervalle: Elektrofahrzeuge weisen weit weniger Bauteile als Verbrennerfahrzeuge auf und gelten daher auch als weniger wartungsintensiv. Das wiederum kann sich in höherer Auslastung und geringeren Kosten widerspiegeln.
Einsatzgebiet und Betankungs-/Ladezyklen: Je nachdem, wo das Fahrzeug eingesetzt wird, gilt es, zu überlegen, wie die Betankung bzw. das Aufladen vonstattengehen kann. Ist der Einsatzradius auf den Betrieb beschränkt, so ist es leicht, das Fahrzeug jederzeit mit Strom wieder aufzuladen. Sind es hingegen weitere Wege, mitunter ins Ausland, so kann kaum auf Kraftstoffe wie CNG, Benzin oder Diesel verzichtet werden.
Anschaffungskosten: Die Anschaffungskosten spielen bei der Neuanschaffung natürlich eine große Rolle. Sie müssen auf die voraussichtliche Nutzungsdauer umgelegt und mit den Betriebskosten in Relation gesetzt werden.
Nachhaltigkeit: Viele Unternehmen schreiben sich heute auf die Fahnen, nachhaltiger agieren zu wollen. Auch dies kann ein Grund sein, auf alternative Antriebe zu setzen.
Für welche Technologie die Entscheidung schließlich ausfällt, ist sehr individuell. Wichtig ist es, alle Faktoren, die für den Betrieb wesentlich sind, genau zu überdenken.